29.01.2013

Ein offener Brief an Lilly Becker

Du bist ein gutes Beispiel für den zu Kopfe gestiegenen Rosé-Champagner einer D-Prominenten. 
Du: Angetraute von Boris Becker, selbst ernanntes "Model" und Ehrengast bei ungalanten 
Designershows der Berliner Fashionweek. Du liebst den Jetset, das Blitzlicht und vorallem die 
Social-Media-Apps deines Smartphones, die du täglich missbrauchst um uns allen mitzuteilen
was in deinem Leben so spannendes passiert! 

Bei den ganzen Twitter- und Instagram-Updates kann man ja auch schnell vergessen, 
dass es auch Menschen gibt die nicht in Saus und Braus leben. So geschehen im Oktober 
vergangenen Jahres als du dich auf einem Charitytrip nach Afrika (wohlbemerkt) auf Twitter 
darüber echauffiert hast, dass du Holzklasse fliegen musst. Was für eine Zumutung! 
"Economy nach Afrika! Scheiße!" Da fliegt man jahrelang First- und Business-Class und dann das. 
Da muss schon mal auf Twitter ein Beweisbild gepostet werden, wie eng es doch 
eigentlich in der Economy ist. Kaum zu glauben, dass der Großteil der Menschheit so reist. 
Leider konnte auch dieser Charitytrip dich nicht von deinem D-Promi-Thron holen 
und dir einen Reality-Check verpassen. So schlürfst du im Januar diesen Jahres weiterhin
dekadent am Strand der Bahamas Champagner mit Boris als gäbe es kein Morgen.
Für Momente wie diesen lebst du, postest du zeitgleich auf Twitter.
Wir hoffen du hattest einen guten Rückflug in der First Class!

Wie man dem Alter ungerecht auf Instagram postet hast du uns, als 34-jährige Mutter, 
vor einigen Tagen bewiesen: Indem du mit deinem Smartphone einen unbekannten Mann 
von hinten fotografiert hast und das Bild mit der Beschreibung "Dieser Mann stinkt so sehr, 
als hätte er sich seit Tagen nicht gewaschen. Ich habe sogar schon etwas von meinem 
Parfüm auf ihn gesprüht." gepostet hast. Peinlich, Frau Becker! Noch peinlicher ist die 
Vorstellung wie du den Flakon aus der Tasche holst und dem guten Herrn 
eine Priese "Lilly" verpasst.

Und da dir die Dekadenz so gut steht, postest du auch gerne mal, dass du gerade eine 
600-Euro-teure Flasche Rotwein geköpft hast, die eigentlich deinem Mann gehört. 
So funktioniert also Ehezoff via Twitter! 

Deswegen, liebe Lilly: Erst nachdenken, dann twittern! 

Herzlichst, 
Steck am Drecken 

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